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Schuld in dem Sinne, wie wir sie kennen, gibt es nicht.
Schuld ist ein Konzept, was nur in deinem Kopf existiert
Ein Beispiel: du stehst im Stau und erscheinst zu spät zu einem wichtigen Termin und der „Andere“ muss vermeintlich auf dich warten:
Die Sachlage ist wie sie ist, du bist unpünktlich. So.
Wenn du dann anfängst dich zu ent-schuldigen (so wie wir es als Kinder lernten, dass man das „so macht“, sich entschuldigen, damit der „Andere“ einen guten Eindruck von dir hat), passiert folgendes:
Du fühlst dich vermeintlich kleiner als der „Andere“, denkst einen Fehler gemacht zu haben.
Nun versuchst du diesen Fehler wieder auszubügeln und dich von deiner vermeintlichen Schuld zu befreien.
Da du dich kleiner fühlst, stellst du ihn auf ein Podest und begegnest ihm nicht mehr auf Augenhöhe.
Eventuell kommen dann noch Rechtfertigungen hinzu.
Begründungen, die deinen guten Ruf wieder herstellen sollen.
Rechtfertigen kannst du dich also nur, wenn du mit dir und deinem Verhalten noch nicht im Reinen bist.
In dem Moment, in dem du dich kleiner fühlst, gibst du deine Macht, deine Eigenverantwortung ab.
So bist du von der Reaktion des „Anderen“ abhängig.
Je nachdem, welche Reaktion folgt, fühlst du dich noch schlechter und beginnst zu grübeln.
Somit befindest du dich die ganze Zeit gedanklich im Außen und kommst mit solchen Gedanken gar nicht mehr raus aus dem Hamsterrad.
Nebenbei verpasst du dein Leben, welches JETZT stattfindet
Statt dich beim Eintreffen zu ent-schuldigen, wäre ein unkonventioneller Ansatz:
dass du dich für die Geduld deines Gegenübers bedankst.
„Vielen Dank für Ihre Geduld.“
In diesem Satz steckt viel Wertschätzung für den anderen Menschen.
Und ganz wichtig: du hast kein schlechtes Gewissen, musst dich nicht rechtfertigen und begegnest deinem Gesprächspartner auf Augenhöhe. (so wie wir uns das immer wünschen).
Klar ist diese Formulierung der Dankbarkeit erstmal ungewohnt für den Verstand.
Weil dieser Satz aus der Liebe heraus formuliert ist.
Aus Liebe zu dir und damit auch aus Liebe zu deinem Gegenüber.
Denn wie kann dir ein „Anderer“ etwas krumm nehmen, wenn du diesbezüglich mit dir im Reinen bist?
Dann hörst du zwar was gesagt wird, jedoch hast du keine Resonanzfläche mehr in dir.
Es taucht auch immer wieder die Frage auf, dass wenn jemand bspw eine Krankheit oder einen Unfall hat, ob derjenige dann „selbst Schuld“ sei.
Da kann ich ganz klar sagen: Nein!
Deine Seele drückt sich über deinen Körper aus und meldet sich, wenn ihr etwas zu viel ist und sie eine Pause oder Veränderung braucht.
Nämlich dann, wenn du mit deiner Lebensweise von deinem Seelenplan abkommst.
Ignorierst du jedoch die ersten kleinen Anzeichen, die sich auf körperlicher Ebene zeigen (nehmen wir Rückenschmerzen) und änderst nichts an deiner Lebensweise, dann können sich die Schmerzen verschlimmern.
Solange, bis du endlich aufwachst und die Zeichen deines Körpers ernst nimmst.
Die Hilfeschreie einer Seele können sogar bis zum Herzinfarkt, Schlaganfall, Bandscheibenvorfall oder einer chronischen oder unheilbaren Krankheit gehen.
Ein anderes Warnsignal kann auch ein Unfall sein.
Hier geht es darum, hinzuschauen, was dir die aktuelle Situation sagen will.
In welchen Bereich in deinem bisherigen Leben warst du mit dem Außen beschäftigt?
Wo hast du dich verbogen und angepasst, um zu gefallen und nicht unbequem zu sein?
An welcher Stelle hast du nicht deine Wahrheit gelebt und dich somit selbst verleugnet?
Eine sehr schöne Frage, um herauszufinden, was dir die aktuelle Situation aufzeigt, ist:
Welche Tätigkeiten kannst du derzeit nicht ausführen?
Das kann z. B. Auto fahren, joggen oder Sport im Allgemeinen sein.
Dann weisst du, dass du in der Vergangenheit zu viel davon gemacht hast.
Auto fahren und Joggen können auf ein „davon fahren“ oder „vor deinen eigenen Gefühlen weglaufen“ hindeuten.
Gehst du bspw joggen, um… zu…, dann ist dein Ziel nach außen orientiert.
Möchtest du vielleicht fitter werden und/oder deinen Körper formen, um Anerkennung zu bekommen?
Dann läufst du wortwörtlich u. a. vor dem Gefühl „nicht gut genug zu sein“ weg.
Es gibt immer wieder Berichte von Menschen, die entweder krank sind/waren oder einen Unfall hatten.
Im Nachhinein sagen sie, dass dieser Umstand die größte Chance ihres Lebens war.
Ohne diese Krankheit oder Unfall hätten sie ihr bisheriges Leben nicht in Frage gestellt.
Und auch nichts daran verändert.
Der Mensch ist einfach zu bequem, um seine geliebte Komfortzone zu verlassen.
Erst, wenn der Leidensdruck richtig groß ist, beginnt er etwas zu verändern.
Ich nehme mich nicht aus.
Um das Ganze zusammenzufassen:
Es geht niemals um Schuld.
Schuld ist ein Konzept unseres Ego, um dich und andere Menschen klein zu halten.
Es geht nur darum hinzuschauen, welche Gefühle die Situation bei dir auslöst.
Der nächste Schritt ist, einen konstruktiven Umgang mit der Situation zu finden.
Und zwar so, dass du die äußeren Umstände oder das Verhalten eines Anderen nicht für deine Befindlichkeiten verantwortlich machst.
© Katrin Heckl
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